Montag, 28. Februar 2011

Der Anlass

Irgenwann sind wir alle einmal zur Schule gegangen. Einige von uns haben eine Ausbildung abgeschlossen und ein weiterer Teil hat sicherlich auch schon die ein oder andere Weiter- bzw. Fortbildung "genossen". Doch was davon ist tatsächlich geblieben? Welcher/welche Lehrer/in war so gut, dass auf Interessen, (priv.) Probleme, Lerntypen usw. eingegangen wurde?

Mein Mann und ich sind seit einigen Jahren Trainer/Dozent und Coach. Und genau hier beginnt im Grunde genommen schon das grobe Übel: Was ist ein Trainer? Was ist ein Dozent und ganz besonders: was ist ein Coach? Was ist Unterricht, was ein Seminar, was eine Schulung und was ein Training?

Der deutsche - und ganz besonders der uns bekannte berliner - Bildungsmarkt ist übersät mit "Lehrpersonal" ohne besondere Qualifikation oder noch viel wichtiger: ohne entsprechende Kompetenzen. Jeder kann sich im Bildungsbereich Trainer, Dozent oder Coach nennen. Die wenigsten Institute verlangten bis Sommer 2009 besondere Voraussetzungen (heute sollte man zumindest die Prüfung nach der AEVO abgelegt haben - warum auch immer, denn besonders pädagogische Kenntnisse werden auch hier nicht abverlangt).

Zu betonen ist natürlich auch, dass sich der Bildungsmarkt eindeutig über den Preis definiert. In den Instituten, die überwiegend sog. SGB-II oder SGB III Schulungen anbieten (also für unsere Jobsuchenden), werden die Lehrkräfte in ihrem Honorar gedrückt.

Wie hoch ist also demnach die Motivation für "Lehrtätige", die für ein Niedrighonorar tätig sind? Wie gut ist die Qualität der Unterrichts- bzw. Seminarinhalte? Wie können diese Personen sich also selbst mehr als ausreichend weiterqualifizieren? Und dennoch gibt es (leider) genügend von genau solchen Typen. Typen, die der Meinung sind, sie müssen sich einen neuen Platz schaffen, weil sie in ihrem alten Job wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen keinen Fuß mehr fassen können oder weil sie dachten, sie hätten in dieser Branche weniger zu tun.